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Verliebt in eine Illusion: Die Wahrheit über Romance Scams / Heiratsschwindler

Auf der Suche nach Liebe

Das Thema Love Scams / Romance Scams / Heiratsschwindler betrifft so viele von uns, auch wenn wir es vielleicht nicht zugeben wollen. Ja, wir sprechen über diese hinterhältigen Betrügereien, die das Herz brechen und das Bankkonto leerräumen können. Hier gibt es keinen Platz für Scham – denn es ist keine Schande, zu Hoffen und dabei einen Fehler zu machen. Wichtig ist, sich den Betrug bewusst zu machen, so schwer es auch ist, sich Hilfe zu holen und die Sache zu beenden.


Love Scam

Wie BetrügerInnen an ihre Opfer kommen

Wie schaffen es diese Schwindler eigentlich, Opfer in ihr Netz zu locken? Nun, sie sind Meister der Manipulation und nutzen unsere Sehnsucht nach Liebe und Zuneigung aus. Sie schleichen sich in unser Leben über Dating-Plattformen, soziale Medien oder sogar über scheinbar harmlose Online-Chats. Sie geben vor, der perfekte Partner zu sein, um uns zu umgarnen und unser Vertrauen zu gewinnen.


Der erste Kontakt kann auf unterschiedliche Weise und völlig anderen Umständen erfolgen:


  • Kontaktaufnahme ihm Rahmen einer Verkaufsanzeige von euch

  • Antwort auf ein Bewerbungsschreiben (es gibt auch gefakte Stellenausschreibungen)

  • Nachricht als Antwort auf einen eurer Social Media Posts

  • Nachrichten über soziale Medien, Chat-Programme etc.


Oft fängt alles harmlos an

Die Masche: Wie funktionier Love Scam?

Doch wie läuft die Masche genau ab? Nun, sie fangen langsam an, süße Worte zu flüstern und ihre Opfer mit Komplimenten zu überhäufen. Sie erzählen von ihren angeblichen Gefühlen und schaffen eine emotionale Bindung. Dann, wenn wir am verletzlichsten sind, schlagen sie zu – mit Geschichten von finanziellen Notlagen oder plötzlichen Notfällen. Sie bitten um Geld, und leider fallen viele von uns auf diese Tricks herein.


  • Anfangs findet eine unverfängliche und freundliche Konversation statt, wo man bereits auf erste Gemeinsamkeiten stößt

  • Die Scammer schenken viel Aufmerksamkeit und melden sich regelmäßig. Sie sind da für Probleme und Sorgen und schreiben als erste am Morgen und letzte abends. Nach kurzer Zeit gibt es die ersten Liebesbekundungen. Es entsteht das Gefühl, dass einfach jemand da ist, auf den man sich verlassen kann. Das kann über mehrere Wochen oder sogar Monate gehen, ohne dass eine Forderung nach Geld kommt.

  • Nach sorgsamer Vorbereitung und in einer Phase, als man denkt, einen Seelenverwandten und verlässlichen Freund/Partner gefunden zu haben, kommt die erste Bitte um Hilfe. Ein Verwandter sei krank, man sei ausgeraubt worden und alle Dokumente seien weg, es habe einen Unfall gegeben, man sei unverschuldet Opfer der Justiz geworden etc. Die Gründe, weshalb um Hilfe gebeten wird, sind vielfältig. Als guter FreundIn oder PartnerIn möchte man natürlich helfen. Monatelang war diese Person für einen da und jetzt bitte sie um einen kleinen gefallen, ein wenig Geld, Gutscheine, Gold oder andere Wertsachen oder Zahlungsmittel. Dieser Bitte kommt man natürlich nach.

  • Danach kann wieder einige Zeit vergehen, aber jedenfalls kommen nachfolgend immer wieder Bitten um Geld oder Gutscheinen. In diesem Stadium ist man emotional bereits abhängig und möchte hier eigentlich nur helfen. Der objektive Blick auf diese Situation ist nicht mehr möglich.

  • Persönliche Treffen werden über die gesamte Beziehung abgelehnt oder kurzfristig abgesagt oder verschoben und finden schließlich nie statt.


BetrügerInnen sind darauf geschult, unsere verletzlichsten Seiten auszunutzen.


Die Gefahr und die Scham

Die Gefahren von Romance Scams sind real und können weitreichende Auswirkungen haben. Nicht nur finanziell, sondern auch emotional. Opfer öffnen sich den TäterInnen gegenüber und geben ihre Geheimnisse, Ängste, Sorgen und Bedürfnisse preis. Die psychologischen Auswirkungen können erheblich sein. Das ist auch der Grund, weshalb Romance Scams selten gemeldet werden und vor allem selten von Männern gemeldet werden. Die Sham ist einfach zu groß und sich den Betrug einzugestehen ist nicht einfache.


Das Gefühl, betrogen worden zu sein, ist zermürbend. Doch ihr seid nicht allein. Viele von uns sind schon einmal Opfer geworden, und das Wichtigste ist, darüber zu sprechen und anderen zu helfen, sich vor ähnlichen Schicksalen zu bewahren. Um den Betrug zu beenden und anderen davor zu schützen sollte eine Meldung an die Polizei erfolgen.


Informationen von Polizei und anderen Stellen:






Wie ihr euch schützen könnt

Es gibt einige Warnsignale (red flags) zu beachten. Wenn der neue Flirt zu schön scheint, um wahr zu sein, könnte genau das der Fall sein. Seid skeptisch, wenn jemand zu schnell und zu intensiv in euer Leben stürmt. Und wenn Geld ins Spiel kommt, haltet inne und überlegt zweimal – besser noch, sprecht mit Freunden oder der Familie darüber und seid für kritische Stimmen offen. Hier ein paar Tipps:


  • Werdet skeptisch bei zu schnellen Liebesbekundungen von Personen, die ihr noch kein einziges Mal persönlich getroffen habt, gerade, wenn ihr in einer schwierigen Lebensphase seid

  • Vorsicht bei Forderungen nach Geld, Gutscheinen, Wertsachen etc., egal ob diese Sofort oder erst nach einigen Wochen oder Monaten kommen und sich plausibel anhören. Ãœberweist kein Geld oder ähnliches!

  • Seid offen für kritische Stimmen eurer Freunde und Verwandten. Sie sind hier objektiver. Der ScammerIn wird euch natürlich bestätigen, dass eure Freunde und Verwandte nur eifersüchtig sind und wird euch weiter von ihnen wegholen.

  • Verwendet die Bildersuche um nach dem Profilbild eurer neuen "Liebe" zu suchen und schaut euch an, wo die Bilder verwendet werden oder ob es sich eigentlich um ein Stockfoto handelt.


Fazit: Liebe macht blind

Opfer eines Scammers oder Heiratsschwindlers in allen Geschlechtern zu werden ist keine Schande. BetrügerInnen nutzen unsere Hilfsbereitschaft und emotionale Verletzlichkeit aus und verwenden genau das für ihre Betrugsmaschen.


Bleibt wachsam und skeptisch. Holt euch Hilfe, erstattet Anzeige, überweist kein Geld und blockiert die Person überall. Lasst keine Kommunikation mehr zu.


Kontaktiert mich gerne für weitere Informationen oder Hilfe: m.leitgeb@mlg-consulting.at.

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