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Wenn Betrüger den Chef spielen - CEO Fraud / Fake President Trick


Fake President

Einleitung

In der heutigen digitalen Geschäftswelt sind Unternehmen zunehmend mit raffinierten Betrugsformen konfrontiert. Eine besonders hinterlistige Variante ist der sogenannte "CEO Fraud" oder "Fake President Trick". Dabei geben sich Kriminelle als hochrangige Führungskräfte aus, um MitarbeiterInnen zu täuschen und finanzielle Transaktionen auszulösen. In diesem Blogbeitrag werfen wir einen genaueren Blick auf CEO Fraud: Wie funktioniert er, welche Risiken bestehen, welche Schäden können entstehen, welche Erfahrungswerte gibt es und vor allem, wie können Unternehmen sich effektiv schützen?



Die Vorgehensweise

CEO Fraud folgt einem gut durchdachten Ablauf:

  1. Identitätsdiebstahl: Die Betrüger recherchieren intensiv und erlangen Informationen über das Unternehmen und seine Führungskräfte. Sie verwenden gefälschte E-Mail-Adressen, die den echten CEOs ähneln, und erstellen gefälschte E-Mails. Sie wissen über Urlaube, Krankenstände und sonstig Abwesenheiten Bescheid, da sich hier besonders günstige Gelegenheiten für den Betrug ergeben. In besonders ausgeklügelten Fällen lernen Betrüger auch die Ausdrucks- und Schreibweise der Führungskraft zu imitieren.

  2. Täuschung: Gefälschten E-Mails werden an MitarbeiterInnen gesendet, die für Finanztransaktionen oder Überweisungen verantwortlich sind. In der E-Mail wird meist Dringlichkeit simuliert, um schnelle Handlungen zu erzwingen. Druck ist eine wesentliches Merkmal des Betrugs, sowie das Abweichen von normalen Geschäftspraktiken. E-Mails können auch mit Telefonanrufen kombinierte werden, zB von einer Rechtsanwältin, die mit der Abwicklung der wichtigen Transaktion, betraut wurde. Es kann sich dabei um den Kauf einer neuen Niederlassung oder einer anderen Marke handeln, Abgaben im Ausland, dringliche Spesen etc.

  3. Anweisungen: Die gefälschten E-Mails enthalten Anweisungen zur Überweisung von Geldern auf ein betrügerisches Konto. Zur vermeintlichen Legitimation können auch falsche Rechtsanwälte in Kopie gesetzt werden, die dann sogar anrufen. Die Anweisungen sind so ausgestaltet, als würden sie von der jeweiligen Führungskraft kommen. Hier gilt es ganz besonders auf mögliche Rechtschreibfehler zu achten oder untypische Ausdrucksweisen, um die Fälschung zu erkennen.

  4. Überweisung: Der letzte Schritt ist die Transferierung des von den Betrügern gewünschten Betrages auf das angegebene Konto. Damit ist das Geld weg und in den meisten Fällen nicht rückholbar. Die Betrüger überweisen das Geld im Normalfall gleich weiter oder beheben es.


Die größten Risiken und erlittenen Schäden

CEO Fraud birgt erhebliche Risiken für Unternehmen:

  1. Finanzielle Verluste: Die finanziellen Verluste können verheerend sein, insbesondere wenn es sich um große Summen handelt. Die betroffenen Unternehmen haben oft Schwierigkeiten, das gestohlene Geld zurückzuerlangen.

  2. Reputationsschaden: Das Vertrauen von Kunden und Geschäftspartnern kann schwerwiegend beeinträchtigt werden, wenn bekannt wird, dass das Unternehmen Opfer von CEO Fraud wurde.

  3. Rechtliche Konsequenzen: Unternehmen könnten rechtliche Konsequenzen und Haftungsfragen aufgrund des Vorfalls erleben.


„Betrüger können sehr überzeugend sein und bauen viel Druck auf. Diese Ausnahmesituation darf man nicht unterschätzen!“

Maßnahmen zum Schutz CEO Fraud

Viele Unternehmen haben bereits Erfahrung mit CEO Fraud gemacht und haben folgende Maßnahmen gesetzt:

  • Schulung und Sensibilisierung: Schulen Sie Ihre MitarbeiterInnen über CEO Fraud und andere Betrugsmethoden. Sensibilisieren Sie sie für verdächtige Anfragen und fordern Sie Bestätigungen ein, wenn ungewöhnliche Anweisungen von Führungskräften kommen.

  • Authentifizierung: Implementieren Sie strenge Authentifizierungsverfahren für Finanztransaktionen, die mehrere Genehmigungsstufen erfordern. Rückfragen müssen immer über den normalen Kommunikationsweg der Führungskraft erfolgen und sollten bei großen Beträgen auch bei Telefon erfolgen.

  • Ãœberprüfung von E-Mails: Fordern Sie MitarbeiterInnen auf, E-Mails von Führungskräften sorgfältig zu überprüfen und ungewöhnliche Anfragen zu hinterfragen. Dabei muss die E-Mail-Adresse genau überprüft werden, sowie Rechtschreibfehler oder untypische Ausdrucksweisen.

  • Verifizierung: Bestätigen Sie mündlich oder persönlich alle ungewöhnlichen Finanztransaktionen, bevor Sie Gelder transferieren.

CEO Fraud

Fazit: ACT LIKE A BOSS

CEO Fraud ist eine ernsthafte Bedrohung für Unternehmen, die hohe finanzielle Verluste und Reputationsrisiken mit sich bringt. Die beste Verteidigung gegen diese Form des Betrugs ist Aufklärung und Prävention. Indem Sie Ihre Mitarbeiter schulen, strenge Sicherheitsvorkehrungen einführen und verdächtige Aktivitäten genau überwachen, können Sie Ihr Unternehmen vor den gefährlichen Auswirkungen von CEO Fraud schützen. Betrachten Sie diese Maßnahmen als Investition in die Sicherheit und Stabilität Ihres Unternehmens.



Sie fürchten, einen Fall zu haben?

Rufen Sie mich gerne an oder schreiben Sie mir eine E-Mail an m.leitgeb@mlg-consulting.at.

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