
Einleitung
In der heutigen Geschäftswelt sind kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) aufgrund ihrer Größe und Ressourcen anfälliger für Betrug als große Konzerne. Betrüger haben erkannt, dass KMUs oft weniger strenge Sicherheitsvorkehrungen haben und daher ein leichteres Ziel darstellen. In diesem Blogbeitrag werden die größten Risiken von Betrug im KMU-Bereich beleuchtet, die potenziellen Verluste, die Unternehmen erleiden können, und wichtige Maßnahmen, um sich zu schützen.
Die größten Betrugsrisiken für KMUs
Phishing und Social Engineering: Betrüger senden gefälschte E-Mails, die so aussehen, als kämen sie von vertrauenswürdigen Quellen, um vertrauliche Informationen zu stehlen und Schwachstellen auszuspionieren. Social Engineering zielt darauf ab, Mitarbeiter dazu zu bringen, sensible Daten und wichtige Informationen preiszugeben.
Rechnungsbetrug: Hierbei werden gefälschte Rechnungen an Unternehmen gesendet, und die Betrüger hoffen, dass Unternehmen die gefälschten Rechnungen begleichen, ohne sie zu überprüfen. Oft werden nur Teile von Rechnungen manipuliert, wie die Bankverbindung und die Überweisung erfolgt auf ein falschen Konto und nicht an den Lieferanten.
Identitätsdiebstahl: Betrüger können die Identität eines Mitarbeiters stehlen / sich überzeugend als Mitarbeiterin ausgeben, um betrügerische Transaktionen durchzuführen oder vertrauliche Daten und Informationen abzugreifen. Betrüger gehen hierbei sehr talentiert vor und können sehr überzeugend sein.
Datendiebstahl: KMUs speichern oft Kunden- und Unternehmensdaten, die für Betrug verwendet werden können. Bei einem Datenleck können Kundeninformationen gestohlen oder vertrauliche Unternehmensdaten öffentlich gemacht oder im Darknet zugängliche gemacht werden. Daten sind generell ein wichtiges Gut, deren Sicherheit nicht vernachlässigt werden sollte.
Die potenziellen Verluste
Die finanziellen und reputativen Verluste durch Betrug können verheerend sein. KMUs können hohe Geldbeträge verlieren, wenn sie auf betrügerische Rechnungen hereinfallen oder Datenverluste erleiden. Zudem kann das Vertrauen von Kunden und Geschäftspartnern geschädigt werden, was langfristige Auswirkungen auf den Geschäftserfolg haben kann.
Studien behandeln oftmals nur Fraud-Verluste in großen Gesellschaften. Generell kann aber gesagt werden, dass KMUs ebenso von Fraud betroffen sind und die Dunkelziffer der Verluste und Anzahl der Vorfälle um ein vielfaches höher ist, als aus Studien hervorgeht.
„Das schlimmste was man tun kann, ist die Augen zu zu machen und so zu tun, als würde es kein Risiko geben“
Maßnahmen zum Schutz vor Betrug
Fraud kann jeden treffen. Es gibt einige grundlegende Dinge, die getan werden können, um sich zu schützen oder Verluste möglichst klein zu halten:
Schulung und Sensibilisierung: Mitarbeiter sollten über Betrugsmethoden informiert und für Phishing-Angriffe sensibilisiert und auf dem Laufenden gehalten werden. Ein gut informiertes Team ist die erste Verteidigungslinie gegen Betrug. Fraud-Maschen sind im besten Fall nicht Teil des Daily Business, weshalb Beschäftige auch in regelmäßigen Abständen updatet werden müssen.
Strenge Rechnungsprüfung: Alle Rechnungen sollten sorgfältig überprüft werden, und es sollten Prozesse zur Überprüfung von Lieferanteninformationen und Zahlungsanweisungen implementiert werden. Kritische Prozesse sind in diesem Zusammenhang die Stammdaten, wie IBAN und generell die Anlage von neuen Lieferanten. Überweisungen sollten nur an bekannte und verifizierte Bankverbindungen getätigt werden und nicht direkt von der Rechnung übernommen werden. Bei Abweichungen zwischen Stammdaten und Rechnung sollte der Lieferant über bekannte Kommunikationswege kontaktiert werden.
Starke IT-Sicherheit: Investieren Sie in eine robuste IT-Sicherheitsinfrastruktur, die Firewall-Systeme, regelmäßige Software-Updates und Verschlüsselung umfasst. Vorsicht bei alten Versionen von Programmen, die zu Sicherheitslücken führen können. Überwachen Sie Transaktionen und Netzwerkaktivitäten auf verdächtige Aktivitäten und setzen Sie Alarme, um frühzeitig auf Betrug hinzuweisen. Grundlegende Maßnahmen sind einfach, wie regelmäßiges Ändern von Passwörtern, keine lokale Speicherung von Daten etc.
Identitätsmanagement: Implementieren Sie strenge Protokolle zur Überprüfung der Identität von Mitarbeitern und Lieferanten, insbesondere bei sensiblen Transaktionen. Betrüger sind Experten im Imitieren von Beschäftigen, Führungskräften oder Geschäftspartnern. Sie kennen die etablierten Prozesse und deren Schwachstellen und appellieren an die Hilfsbereitschaft, die den meisten Menschen innewohnt.

Fazit: Vorsicht vor Nachsicht
In einer Welt, in der Betrug immer ausgefeilter wird, ist es für KMUs von entscheidender Bedeutung, sich aktiv vor Betrug zu schützen. Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen können Sie nicht nur finanzielle Verluste verhindern, sondern auch das Vertrauen Ihrer Kunden und Geschäftspartner stärken. Ein proaktiver Ansatz zum Schutz vor Betrug ist entscheidend, um Ihr Unternehmen sicher und erfolgreich zu führen.
Oft reichen schon einige wenige einfache und kostengünstige Maßnahmen, um große Wirkung zu erzielen, oder um sich unattraktive für Betrüger zu machen. Unterschätzen Sie die Skrupellosigkeit der Betrüger und den drang zur Hilfsbereitschaft von anderen Menschen nicht, die in ungünstiger Kombination zu hohen finanziellen Verlusten führen können.
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