
Einleitung
Jedes Jahr im November findet die Fraud Awareness Week der Association of Certified Fraud Examiners statt. Ziel ist das Bewusstsein für Fraud und die Betrugsprävention zu erhöhen. Noch immer verlieren Unternehmen jährlich Milliarden aufgrund von Fraud. Im Rahmen der Fraud Awareness Week werden wichtige Informationen rund um das Thema Fraud und dessen Prävention auf den Punkt gebracht.
Was denken sich Betrüger?
Jeder denkt sich: "Ich würde so etwas doch nie tun" Doch Betrüger im betrieblichen Kontext sind oft Mitarbeiter wie du und ich. Sie werden aufgrund von persönlichem Druck oder einer Notlage zu Betrügern und stehlen Geld und Ressourcen von den Unternehmen. Irgendwann steckt man so tief drinnen, dass man nicht mehr herauskommt.
Am Anfang borgt man sich ein paar hundert Euro aus, die wird man auch zurückzahlen oder zahlt sogar einen Teil zurück. Man bemerkt, wie einfach es ist und macht es nochmal und nochmal und nochmal. Niemand bemerkt etwas, es gibt keine unmittelbaren Konsequenzen. Auch die letzte Gehaltserhöhung wurde nicht genehmigt, also ist es ja eigentliche nur Geld, das mir ohnehin zusteht, oder?
So oder so ähnlich laufen zahlreiche Fraud Fälle in Unternehmen ab.
Wie kommt es zu Fraud?
Schwächen im Internen Kontrollsystem werden ausgenutzt. Kontrollen fehlen, werden nicht ordentlich und regelmäßig durchgeführt etc. Diese Dinge begünstigen Fraud.
Gelegenheit macht Diebe
...lautet hier das Motto. Je mehr Möglichkeiten Fraudster haben, desto mehr werden sie auch ausnutzen.
Nach dem Fraud Triangle wirken Möglichkeit, Druck und Rechtfertigung zusammen und begünstigen Fraud.
Um nicht aufzufliegen, müssen dann meist Dokumente gefälscht werden oder andere Handlungen zur Vertuschung gesetzt werden:
Wie verhalten sich Fraudster
Es wurden sogenannte "Red Flegs" identifiziert, bei denen man hellhörig werden sollte. Oft werden die folgenden genannt:
Über die eigenen Verhältnisse leben (teure Sachen kaufen, oft in Urlaub fahren, bei eigentlich moderatem Gehalt)
Finanzielle Schwierigkeiten (Geldsorgen, aufgrund von ua Spielschulden, Scheidung Sucht etc.)
Enge Beziehung zu Lieferanten oder Kunden
Verweigerung Verantwortung abzugeben
Unvernünftig, misstrauisch und defensiv
Fraud gibt es in allen Lebensbereichen
Nicht nur in Firmen kommt es zu Betrug, sondern Fraud begegnet uns in unserem Alltag leider all zu oft. Anrufe von falschen Technikern, E-Mail von Prinzen, die uns ein Vermögen vererben möchten, Abofallen von Apps etc. Leider gibt es unzählige unschöne Beispiele, die Menschen finanziell und psychisch schaden.
Fraudster haben es vor allem auf ältere Menschen und Pensionisten abgesehen. Doch wir dürfen das nicht zulassen! Wenn man die Maschen kennt oder einfache Grundüberlegungen, dann können wir unsere Großeltern und alle anderen älteren Menschen schützen. Gänge Maschen sind unter anderem:
Tech Support Scam: Ein falscher Techniker von Softwareanbietern ruft an und bringt Leute dazu, ihre Zugangsdaten oder Bankdaten herauszugeben oder erhält über Teamviewer oder andere Programme Zugriff auf den PC und installiert schädliche und/oder überwachende Software darauf und greift so Daten ab.
Person-in-need Scam: Der/die BetrügerIn gibt sich als Verwandte/r aus. Meist ist ein Unfall passiert und der Verwandte braucht ganz schnell Geld. Die Betrüger weinen dabei am Telefon und erst wenn man einen Namen sagt, sagen sie, ja ich bins. Das Geld soll dann schnell überwiesen oder hergerichtet werden, damit es abgeholt werden kann.
Fake Agent: Falsche Polizisten oder Beamte läuten an der Tür und wollen die Wertsachen sichten und sicher verwahren, da in der Nachbarschaft eingebrochen worden ist.
Leider gibt es noch so viele andere Maschen, aber meist gehört emotionaler Druck dazu und Betrüger können sehr überzeugend sein. Als Faustregel gilt: Kein Geld an Unbekannte herausgeben und keine ungefragten Supportanrufen annehmen.
Maßnahmen gegen Fraud
Auch wenn einige sagen: "Das betrifft mich nicht" oder "Ich kann es eh nicht verhindern" sollte man den Kopf nicht in den Sand stecken. Je kleiner die Unternehmen sind, desto höher ist die Dunkelziffer von Fraud, da hier nahezu keine Studien existieren. Mit bereits einfachen Mitteln kann man Fraudster schon abschrecken und sein Vermögen sichern.
Überlegen Sie sich, wo Vermögenswerte sind, die schlecht geschützt und einfach zugänglich sind?
Nun treffen sie Maßnahmen zum Schutz:
Lassen Sie Bargeld nicht unbeaufsichtigt
Führen Sie Kontrollen (manuell und technisch unterstützt) ein
Leben Sie Integrität vor
Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen von Dritten, wenn es um Geld und Wertsachen geht
Kommunizieren Sie offen im Unternehmen
Be a Fraudfighter!

Rufen Sie mich gerne an oder schreiben Sie mir eine E-Mail an m.leitgeb@mlg-consulting.at.